Adolfosee
Der
Adolfosee ist ein See bei Ratheim im Zentrum des Kreises Heinsberg
und liegt unmittelbar an der Rur. Er ist annähernd L-förmig;
die größte Längserstreckung liegt bei ca. 800 m,
die größte Breite bei ca. 590 m.

Der
See und seine Uferbereiche sind als Landschaftsschutzgebiet
ausgewiesen.
Entstehung
Der
See ist ein Baggersee, entstanden als Folge des Sand- und
Kiesabbaus vom Ende der 1960er bis in die 1980er Jahre. In der
Anfangsphase wurde er im Volksmund „Lago Laprello“
genannt (nach der Kiesabbau-Firma), seinen offiziellen Namen bekam
er dann nach Dr. Adolf Freiherr Spies von Büllesheim aus
Ratheim, der zu dieser Zeit Bundestagsabgeordneter für den
Kreis Heinsberg war.
1973
wurde der See von der Familie Spies von Büllesheim an den
Angelverein Ratheim verpachtet. Der See hatte damals eine Fläche
von 20 ha. Die Uferbepflanzung mit Gehölzarten wurde in der
Folgezeit von den Mitgliedern des Angelvereins Ratheim in
Eigeninitiative durchgeführt.
Natur
Als
Folge der Aktivitäten des Ratheimer Angelvereins gilt der See
heute als ausgesprochen fischreich. Hechte, Barsche, Aale, Karpfen
und viele weitere Friedfisch-Arten kommen hier vor; sehr selten
werden auch riesige Welse von den Anglern erbeutet.
Trotz
des Fischbestandes hat sich auch in ruhigeren, verkrauteten
Uferzonen eine Population der Teichfrösche etabliert.
Teichmuscheln sind ebenfalls im See zu finden.
Durch
sein Lage direkt an der Rur hat der Adolfosee eine besondere
Bedeutung für viele wassergebundene – auch seltene –
Zugvogelarten gewonnen, die die Wasserfläche und Uferbereiche
als Rastplatz nutzen. Im Frühjahr und Herbst kann hier eine
große Zahl von Entenvögeln (Enten, Gänse, Schwäne)
und Tauchern beobachtet werden.
Der
Adolfosee dient auch als Winterquartier für einige
Vogelarten. In den letzten Jahren war er für die in NRW fast
ausgestorbenen Kormorane recht attraktiv, was aber negative Folgen
für den Bestand mancher Fischarten (insb. der Äschen) im
See und in der benachbarten Rur gehabt haben soll.
Die
in der Anfangszeit am See vorhandenen Steilufer sind leider
abgeflacht worden, Brutvorkommen der Uferschwalbe und des
Eisvogels konnten seitdem hier nicht mehr festgestellt werden.
Freizeitnutzung
Die
gute Erreichbarkeit durch die Nähe der Autobahn A46 macht den
Adolfosee zu einem beliebten Ausflugsziel mit vielfältigen
Nutzungsmöglichkeiten.
Besonderheiten
Als
Reste des Westwalls sind vier Bunker erhalten geblieben, die zwar
nach dem zweiten Weltkrieg gesprengt, aber – anders als
viele andere Bunker in der Region – nicht abgetragen worden
sind. Zwei sind als Inseln im Adolfosee zu sehen.
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